Lost Place

Nahe der Stadt Nikel liegt ein sagenumwobener Lost Place: Die Kola-Bohrung.

1970 startete die UdSSR im hohen Norden Russlands auf der nur dünn besiedelten Kola-Halbinsel den Versuch, das tiefste Loch der Welt zu bohren. Der einst 20 Stockwerke hohe Bohrturm ist zum Teil zerstört, das Gelände am „See unter den Wolfsbergen“, wie die einheimischen Samen den Ort nennen, ist völlig verwaist.

Die bislang tiefste Bohrung wurde etwas über 12km in die Erde getrieben. 15km sollten erreicht werden, jedoch mussten die Arbeiten in den 80ern wegen thermischer Probleme abgebrochen werden. Der Rückbau der Anlage in der russischen Tundra wurde begonnen, jedoch nicht zu Ende geführt. Das Bohrloch wurde verschlossen und die Anlage verlassen. Teilweise finden sich noch Archivregale mit plänen, Büros mit Möbeln und ähnliches.

Die holprige Zufahrt über eine Kieskuhle endete zunächst an einer unüberwindbaren Straßensperre – Abraum aus dem Bergwerk war 2m hoch aufgeschüttet. Die einzige Abzweigung führte in militärisches Sperrgebiet. Also ging es ab der Schuttsperre 5km per pedes statt Mercedes zum Bohrloch.

Die Anstrengungen und nassen Socken haben sich gelohnt. Das Bohrloch war zwar noch unter Schneemassen begraben, der gespenstische Ort aber in jedem Fall die Suche Wert.

 

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